"GLOOORIA!" THE BOOTS sind wieder da !

"Gloooo-ria !" sind wieder da !

Starker Auftritt nach 37 Jahren im Berliner Jazz Club "Quasimodo"

Von links: Bob Bresser, Werner Krabbe und Jörg "Jockel" Schulte-Eckel von den Boots 1964-68

Es hat sich in ganz Berlin und weit über die Stadtgrenzen sofort herum gesprochen: Am Samstag, dem 24. September 2005 kommen die BOOTS wieder auf die Bühne. Schon eineinhalb Stunden vor Einlaß ins Quasimodo bildete sich nach und nach eine endlose Schlange wartender Fans. Es war ein "Klassentreffen" sondergleichen. Immerhin hatte man Mühe, die oder den nach all den Jahren wieder zu erkennen. Es waren die 60er Jahre. Die meisten hatten lange Haare und die Mädels von damals sind heute gestandene Mütter... nein - Großmütter.

"Here are the Boots" hieß ihre erste LP und "Gloria" (eigentlich eine Van Morrison "Them"-Nummer) wurde von den BOOTS gecovert und als aber wesentlich bessere Interpretation allgemein anerkannt. Die BOOTS sind live das große Erlebnis. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Natürlich haben sie auch eigene Stücke geschrieben, jedoch die angesagten Vorbilder in der damaligen Rhythm & Blues Scene waren Chuck Barry, The Kinks, Them, Jimi Hendrix, Rolling Stones, Animals... und wie sie alle hießen. Und diese spielte man natürlich nach. So auch an besagtem Samstag im Quasimodo. Vor gut 350 Leuten in dem relativ kleinen Club hatten es die Kellnerinnen ganz besonders schwer, man stand ja dicht bei dicht.

Zu den bekanntesten Berliner Bands neben den BOOTS zählten damals die HOUND DOGS - RAINBOWS ("Balla Balla") - LORDS - DRAFI DEUTSCHER & THE MAGICS... Heute sind die guten alten Scheiben der Jungs nicht mehr mit Geld bezahlbar. Zwei mal gut zwei Stunden haben sie durchgespielt und als Krabbe "Gloria" sang, war die Hölle los. Die BOOTS sind ja nicht mehr vollzählig und holten sich den Ex - "Ton-Steine-Scherben"-Drummer Wolfgang Seidel und Keyboarder Michael

Ex-"Ton-Steine-Scherben"-Drummer Wolfgang Seidel

Strauss. Daneben noch zwei weitere Gastmusiker für das zweite Keyboard und die Mundharmonika. Der damals zu den BOOTS gehörende Schlagzeuger Heinz Hoff verunglückte vor einigen Jahren tödlich und Keyboarder Ulli Grün starb letztes Jahr an einer schweren Krankheit.

Und heute... 40 Jahre nach dem 60er Beat? Immer wieder beweist es sich: der ehrliche, bodenständige Rhythm & Blues von damals kommt immer noch an. Und wie !! Die BOOTS wurden nicht nur von alten Fans besucht. Auf Befragen antwortete eine jüngere Frau, "Mir wurde gesagt, die sollen gut sein, deshalb bin ich hier".

Michael Strauss

Volle Hütte. Publikum mit "älteren Damen und Herren". Die BOOTS haben noch immer eine große Fangemeinde.

BOOTS-Klassentreffen - und B.B. King schaut zu

Und er macht's wieder: Jockel spielt sein Flaschensolo

Gloooo-ria..!! - Bob Bresser und Werner Krabbe in Aktion

Bob Bresser

Oliver

Ron

Die echten Hardcore Fans von damals sind sie bis heute geblieben. Haare weg, aber das Herz schlägt nach wie vor für die Musik und den Zeitgeist von damals.

Das für Dezember geplante Konzert mit den BOOTS wurde inzwischen aus organisatorischen Gründen auf Anfang 2006 verschoben. Die Boots-Internetseite wird es ankündigen. www.theboots.de zeigt aber noch einiges mehr. Bilder von damals und aktuelles von heute.

Ein interessantes Nachschlagewerk ist auch das Buch von Hans-Jürgen Klitsch "Shakin all over", das sich mit der deutschen Beatgeschichte der 60er Jahre befaßt. Rund tausend damalige Bands erzählen darin ihre Geschichten. Für die BOOTS erinnern sich auf mehreren Seiten Jockel, Bob und Werner. Sehr empfehlenswert! www.shakin-all-over.de


Zeitzeuge und "dunkle Eminenz": Bernd Schlönvoigt (Timmy) von der ehemaligen Berliner DeutschRock-Gruppe	Zeitzeuginnen Kitty und Gaby	kannten die BOOTS in den 60ern persönlich.